Tagebuch 2023

Hier berichten die Mitglieder des Vereins „Britzer-Müllerei“ von ihren Erlebnissen und den Ereignissen an der Britzer Windmühle im Jahr 2023

Juli 2023

24.Juli Sturmschaden

Der Sturm hat das untere Windbrett in Flügel II der Britzer Mühle herausgedrückt. Der Sturz des Windbrettes wurde offenbar durch den Kirschbaum abgefedert, so dass – außer einer gebrochenen Dachlatte im Zaun und eine leichte Beschädigung am Windbrett – kein weiterer Schaden entstanden ist. Micha

18.Juli (K)ein normaler Arbeitstag

Heute haben wir, Michael, Gerolf, Klaus und ich (Reiner), uns in der Mühle eingefunden, um Jalousieklappen (Flaps) mit vereinzelt kaputten Brettchen zu reparieren bzw. auszutauschen. Wie Ihr vielleicht wisst, besteht eine einzelne Jalousieklappe aus mehreren Lärchenholz-Brettchen, die auf eine dickere Jalousieleiste sowie auf eine nahe am Rand liegende Stabilisierungsleiste aufgeschraubt sind. Diese Brettchen waren teilweise zerbrochen, weil sie beim Schließen an den Hecklatten verkanteten und schließlich beim Öffnen geborsten sind.

Die Arbeiten erfolgten natürlich unter Berücksichtigung aller möglichen Sicherheits-maßnahmen, denn wir mussten schließlich in den Flügel klettern.

Nur keine Bange, an diesem locker aussehenden Knoten hing nicht unser Leben. Hier handelt es sich um das andere Ende des Sicherungsseils, das an dem Geländer der Galerie befestigt ist, damit es sich nicht verheddert oder zur Stolperfalle wird. So ist gewährleistet, dass das sogenannte, „mitlaufende Auffanggerät“, also die Bremse, im Falle eines Abrutschens des Müllers in gerader Führung liegt und einwandfrei funktionieren kann.

Für den eigentlichen Halt des Sicherungsseils wird zunächst eine schwere Kette um die Flügelwelle gelegt. In diese Kette wird der Karabinerhaken des Sicherungsseils eingehakt. Da die Arbeiten zu zweit erfolgten, sehen wir auf den nachfolgenden Fotos entsprechend auch zwei Sicherungsleinen.

Klaus und Michael bereiten auf der Galerie alles vor. Um den Einstieg in den Flügel zu erleichtern haben sie eine Leiter bereitgestellt. Die Sicherheitsgurte bzw. -geschirre sind fest um den Körper angelegt.

Und so haben Gerolf und Michael mit vereinten Kräften die beschädigte Flügelklappe nahe dem Flügelkreuz erfolgreich ausgetauscht.

Zur Unterstützung ihrer Arbeiten habe ich aus dem Fenster des Hebebodens Schrauben, Muttern und Werkzeuge zugereicht und auch Bohrungen in die hierfür reingereichte Klappe vorgenommen. Dadurch ist das wiederholte und doch recht beschwerliche Hinauf- und Herunterhangeln mit einem Seil entfallen. Glück gehabt, dass sich die beschädigte Klappe fast direkt vor dem Fenster im Hebeboden befand.

Nebenher habe ich Klaus geholfen, der sich, da nur jeweils zwei Personen gleichzeitig im Flügel arbeiten konnten, mit der Ausrichtung des Schlepprades vom Sackaufzug beschäftigt hat.

Mit dem Zollstock und einer selbst kreierten provisorischen Messlehre haben wir wiederholt den Rundlauf des Schlepprades überprüft und angepasst.

Auch das war gar nicht so einfach, denn bei jedem Einschlagen eines Keils musste durch die eintretenden Verschiebungen immer wieder nachjustiert werden. Klaus hat dabei große Geduld mit mir gehabt, denn häufig wollte ich den Keil an falscher Stelle einbringen. Schließlich haben wir es doch recht gut hinbekommen. Bei einem Testlauf haben sich die Keile leider wieder gelöst, weil wir sie nicht fest genug mit Sicherungsnägeln verankert hatten. Dennoch war die Arbeit nicht umsonst, denn wir wissen jetzt, worauf zu achten ist.

Zwischenzeitlich hat Klaus auch noch einen von Grün Berlin entsandten Fachmann instruiert, der sich um die Gasdruckfedern an der Ladenklappe des Verkaufscontainers kümmern möchte und eine Inspektion der Rauchmelder vorgenommen hat.

Nachdem alle Arbeiten erledigt waren bin ich auch einmal in den Flügel geklettert. Das Problem ist, dass nur die stabilen Hecklatten das eigene Körpergewicht tragen und man keinesfalls auf eine Jalousieleiste treten darf, die dabei zerbrechen würde. Und zwischen den Hecklatten liegen jeweils drei Jalousieklappen, die natürlich geöffnet sind. Man muss also mit einem Tritt nicht nur den Hecklattenabstand von gut 75cm überwinden, sondern auch noch die geöffneten Hecklatten umgehen, damit einzelne Brettchen nicht beschädigt werden.

Ich habe mal die Entfernung unserer Haushaltsleiterstufen nachgemessen, mit dem Ergebnis, dass etwas mehr als drei Stufen mit einem Tritt überwunden werden müssen. Karen hat das mal ausprobiert und dabei auch festgestellt, dass es unglaublich schwer ist, sich über den fast Spagat artigen Tritt mit einem Bein hochzudrücken. Und im Flügel kann man sich weniger gut festhalten als an einer Leiter. Hinzu tritt noch die Schwindel erregende Höhe des Flügels, die einem*r Dipl. Windmüller*in natürlich gar nichts ausmacht.

Mein lieber Scholli, ist das anstrengend. Ich habe es nur einmal bis zur Hälfte des Flügels geschafft. Gerolf und Michael sind im Laufe der Arbeiten hingegen mindestens fünf Mal rauf und runtergeklettert, und zwar fast bis hinauf zum Flügelkreuz.

Hut ab, meinen aller größten Respekt vor dieser Leistung !!! Versucht es doch selbst einmal zu Hause, Ihr werdet staunen.

Leider sind die Lärchenholz-Schindeln des Mühlenkörpers sehr rau und spröde, so dass z.B. unser Sicherungsseil von der Kappe aus nicht einfach hinunter-gleitet. Um ein Festhängen zu vermeiden hat Jürgen mit seinem Erfindergeist das Ende der Schnur zum Aufseilen fest mit einem Tennisball versehen, der diese Hürde mühelos überwindet. Dieses Hilfsmittel hat uns wieder gute Dienste erwiesen.

Resümierend möchte ich sagen: Das war ein sehr schöner, spannender und sehr lehrreicher Tag in einem tollen und harmonisch arbeitenden Team. So kann ich nur anregen: „Kommt zur Mühle und helft mit, auch wenn es zuweilen anstrengend ist“. Aber Anstrengung für Geist und Körper ist gesund und kostet bei uns nichts. Es macht besonders in Gemeinschaft sehr viel Spaß und es findet sich wirklich für jeden eine passende Aufgabe.

Reiner H.

März 2023

25. März Saisoneröffnung

Bild zur Eröffnung der Mühlen Saison

Der Wetterbericht ließ nicht Gutes erwarten. Regen, kalte Temperaturen und böiger Wind sollten in der Zeit unserer Veranstaltung durchgängig vorherrschen.

09:30 Uhr: Die Mitglieder trafen sich zur Abstimmung der anstehenden Aufgaben und der Aufbau der Stände begann. Noch schien die Sonne und wir arbeiteten zügig Hand in Hand.

11:00 Uhr pünktlich zum Festbeginn stand alles für die Gäste bereit – und die Sonne wechselte sich mit kleinen Wolken ab. Dieses schöne, frühlingshafte Wetter hielt sich bis 13 Uhr. Trotzdem hielt aber scheinbar die schlechte Wettervorhersage einige Menschen davon ab, mit uns die Saison zu eröffnen. Schade, denn unser Kuchen- und Brotstand bot wieder eine reiche Auswahl an Köstlichkeiten.

Am Infostand wurden leckere Waffeln gebacken.

und der Stand zum Basteln von Windrädern war gut bestückt.

Aber am Nachmittag kam es dann zwei mal sehr heftig zu Regen und starkem Wind.

Dabei hatte eine kräftige Böe unseren neuen, großen Schirm umgeweht und beim Aufschlagen auf den Boden zerstört. Glücklicherweise kam kein Mensch zu Schaden und es blieb beim großen Schreck.

Da das Wetter sich zum Ende des Festes weiter so ungemütlich verhielt, begannen wir schon etwas früher mit dem Abbau.

Insgesamt waren wir aber zufrieden mit dem Fest- und wir meinen, das fanden auch unsere Besucher. Die fachkundigen Führungen durch die Mühle wurden wieder sehr gut angenommen. Und an der Römermühle wurde von groß und klein unentwegt gedreht.

Schließlich holten wir die Wimpel von den Flügeln und freuen uns nun auf die kommende Saison. ThoRoe

04. März Mitgliederversammlung

Heute trafen wir uns, um die Planung für die neue Mühlensaison zu beraten und abzustimmen. Vier Stunden dauerte diese Sitzung, doch trotz der langen Dauer wurden die Tagesordnungspunkte durchweg intensiv und konstruktiv besprochen.

Die Ergebnisse wurden mit überwiegender Mehrheit der Teilnehmenden beschlossen.

von links: Nina, Karin, Michael, Simone

Ein wichtiges Ergebnis war hierbei auch die Wahl des neuen Vorstandes. Wir beglückwünschen Nina als 1. Vorsitzende, Simone als 2. Vorsitzende, Michael Sch. als Schriftführer und Karin als Schatzmeisterin und wünschen allen viel Glück für diese aufwändige Arbeit. ThoRoe

Februar 2023

Januar 2023